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Was zeichnet eine gute Übersetzung aus?

Übersetzungen sollen ihren Lesern oder Hörern in deren eigener Sprache Inhalte, aber auch Emotionen und Subtext aus einer Sprache vermitteln, die sie selbst nicht (oder nur unzulänglich) verstehen. Dabei sollte die Formulierung in der Zielsprache aber nicht den Eindruck eines gekünstelten Sprachgebildes vermitteln, das versucht, die Herkunftssprache zu imitieren und daher fremd wirkt, sondern sie sollte dem Rezipienten ein möglichst „heimisches“ Gefühl geben. Man kann es mit einem synchronisierten Film vergleichen: Auch hier sollte es im Idealfall wirken, als spräche der Schauspieler, den man im Bild sieht, die Sprache, die man hört.

«C’est là véritablement traduire, qui est de reconstituer au plus près l’effet d’une certaine cause … a moyen d’une autre cause.» (Paul Valéry)

(„Wahres Übersetzen bedeutet, die Wirkung einer bestimmten Sache so nahe wie möglich mittels einer anderer Sache nachzuahmen.“)

Manch schlechte Übersetzung wird so oft wiederholt, dass sie sich einbürgert und beinahe als „normal“ empfunden wird. Sprachliche Hilflosigkeit offenbart sich nicht nur darin, dass ein deutscher Sprecher seine Sprache auch dort mit englischen Fremdwörtern spickt, wo es einfache deutsche Begriffe gäbe. Man denke nur an die zahlreichen deutschen Sprecher oder Schreiber, die idiomatische Anglizismen wie „das meint“ (wörtlich vom englischen “that means” abgeleitet, anstelle von „das bedeutet“) oder „das macht Sinn“ (von “that makes sense”, anstelle von „das ergibt einen Sinn“) oder „am Ende des Tages“ (von “at the end of the day”, statt „unterm Strich“) verwenden. Sogar ganze Sätze werden Wort für Wort (also falsch) übersetzt und bürgern sich ein. So lautet beispielsweise die idiomatische (gute) deutsche Übersetzung des englischen Sprichworts “The early bird catches the worm”: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ In zunehmendem Maße findet man jedoch eine wörtliche Übersetzung des Satzes („Der frühe Vogel fängt den Wurm“), die im Deutschen unidiomatisch ist und daher gekünstelt und eben „übersetzt“ wirkt. Eine Übersetzung sollte man aber nicht erkennen – erst recht nicht am schlechten Deutsch! Im Gegenteil: Leser oder Hörer sollten einen übersetzten Text wie einen muttersprachlichen empfinden.

„… was man auch von der Unzulänglichkeit des Übersetzens sagen mag, so ist und bleibt es doch eines der wichtigsten und würdigsten Geschäfte in dem allgemeinen Weltverkehr.“ (Johann Wolfgang von Goethe)